30.07.2024 | Psychische Gesundheit in Krisenzeiten

DGPPN Kongress: Die vielen Facetten der Psychiatrie und Psychotherapie

© DGPPN Kongress | Neuro Cure / DGPPN /  Brendan Kelly

Forschung, Versorgung und Gesellschaft. Die vielen Facetten der Psychiatrie spiegeln sich auch im Programm des DGPPN Kongresses und insbesondere den Lectures wider. Von neurobiologischer Forschung über Versorgungsstrukturen und ihre Reformen bis hin zu Fragen der Medizinethik finden Sie auf dem Kongress ein Kaleidoskop der Themen. 

Michael Brecht: Neurobiologie des Spielens

Der Professor für systemische Neurowissenschaften ist Pionier der sogenannten In-vivo-whole-cell-Technik, mit der einzelne Nervenzellen im intakten Gehirn mit höchster Genauigkeit untersucht werden können. Am Bernstein Center for Computational Neuroscience der Humboldt-Universität Berlin beobachtet der Biologe so unter anderem das Spielverhalten von Elefanten. Die mit dieser revolutionären Methode gewonnenen Erkenntnisse zur Neurobiologie des Spielens teilt er in seiner Lecture beim DGPPN Kongress.

Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank: Die Zukunft der psychiatrischen Krankenhausversorgung – zwischen Flexibilisierung, Spezialisierung und regionaler Verantwortung

Die zukünftige Präsidentin der DGPPN widmet sich in ihrer Lecture der Zukunft der psychiatrischen Krankenhausversorgung. Ausgehend von den neuen Empfehlungen der DGPPN für die Weiterentwicklung der Versorgung, wird Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank eine Regelversorgung skizzieren, die dem Anspruch an fachliche Spezialisierung und an die regionale Verantwortung der Versorger gleichermaßen gerecht wird. Denn angesichts steigender Bedarfe wird es zunehmend drängender, die knappen Ressourcen des Gesundheitssystems klug und effizient einzusetzen.

Brendan Kelly: Mental Health and Human Rights – International Perspectives

Der irische Psychiater, Historiker und Jurist kennt sich aus im Spannungsfeld zwischen psychischer Gesundheit und Menschenrechten, zwischen Patientenautonomie und Zwang: Erst kürzlich ist sein Buch „Dignity, Mental Health and Human Rights: Coercion and the Law“ erschienen. Denn nicht nur in Deutschland, auch in Irland, Großbritannien und weiteren Ländern verschiebt sich das Verhältnis zwischen dem Recht auf Selbstbestimmung und dem Recht auf psychische Gesundheit. In seiner Lecture vergleicht Brendan Kelly, der aktuell als Gastprofessor am Trinity College in Dublin lehrt, die Entwicklungen in verschiedenen Ländern und fragt, welchen Nutzen neue Gesetze wie die UN-Behindertenrechtskonvention tatsächlich für die psychische Gesundheit der Betroffenen haben.

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