22.08.2024 | Psychische Gesundheit in Krisenzeiten

DGPPN Kongress: Krisen intensiv beleuchten

© DGPPN Kongress| MPIBR / Universität Jena / Schranner AG

„Psychische Gesundheit in Krisenzeiten“, das diesjährige Leitthema, spiegelt sich auch im Programm des DGPPN Kongresses wider: Wie verhandelt man in kritischen Situationen? Was kann man der steigenden psychischen Belastung von Kindern und Jugendlichen entgegensetzen? Und gänzlich krisenresistent eine Lecture zu den Grundprinzipien der Hirnorganisation. 

Moritz Helmstaedter: Connectomics: Karten des Denkens

Der Direktor des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung in Frankfurt am Main gilt als Mitbegründer der Konnektomik, einem Forschungsgebiet, das versucht, aus Tausenden von Neuronen und deren synaptischer Verschaltung, die Grundprinzipien der Hirnorganisation abzuleiten. Seine Arbeiten haben zu einem grundlegend neuen Verständnis der Organisation und Funktion von Schaltkreisen des Gehirns von Säugetieren geführt: den „Karten des Denkens“. Für diese Leistung hat der Arzt und Physiker 2023 den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis verliehen bekommen – beim DGPPN Kongress wird er seine Forschung vorstellen.

Julia Asbrand: Krise und psychische Belastungen bei Kindern und Jugendlichen

Die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft sind von den aktuellen Krisen ganz besonders betroffen. Kinder sind abhängiger von der Außenwelt und haben weniger Handlungsmöglichkeiten als Erwachsene, sie sind Krisen damit stärker ausgeliefert. Alle Studien zeigen: Die Belastung steigt und damit auch die Zahl der psychischen Erkrankungen. Die Psychologin Julia Asbrand, Professorin für Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wird diese Entwicklung in ihrer Lecture nachzeichnen – aber auch aufzeigen, was man ihr entgegensetzen kann – gesamtgesellschaftlich und individuell. 

Matthias Schranner: Verhandeln im Grenzbereich

Ob Klimakrise oder Ukraine-Krieg – Lösungen fallen nicht vom Himmel, sondern müssen zwischen den Parteien ausgehandelt werden. Der Jurist Matthias Schranner ist einer der weltweit nachgefragtesten Experten für Verhandlungen in Krisensituation, wie beispielsweise Geiselnahmen. Er hat viele Jahre mit Polizei und FBI zusammengearbeitet und berät heute mit seiner Consulting-Agentur Kunden auf der ganzen Welt. In seiner Lecture wird er erläutern, welche Voraussetzungen für erfolgversprechende Verhandlungen in kritischen Situationen gegeben sein müssen und wie man Verhandlungspartner zu konstruktiven Lösungen bewegen kann – Prinzipien, die auch unser Verständnis für Wege aus den gegenwärtigen Krisen erweitern können.

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